Welpenschutz


Noch immer hält sich das Ammenmärchen vom WELPENSCHUTZ hartnäckig. Dieses besagt, dass ein Welpe (Alter ist nicht genau definiert von erwachsenen Hunden nicht angegriffen wird, da er einen zauberhaften Welpenschutz hat).


Lassen Sie sich sagen, dass es wohl keinen größeren Irrtum in der Hundeszene gibt, entstanden aus einer Realität heraus.

Die Realität ist folgende: ES GIBT EINEN WELPENSCHUTZ - BEI WÖLFEN INNERHALB DES EIGENEN RUDELS BIS DIE WELPEN CA. 14/ 16 WOCHEN ALT SIND. Dann ist die Schonzeit auch da vorbei. Das bedeutet nicht, dass man sich Welpen gegenüber dann aggressiv verhält. Das bedeutet, dass die Zügel angezogen werden und Grenzen klarer aufgezeigt werden. Trifft aber so ein Welpe auf einen Wolf aus einem fremden Rudel ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass er sogar getötet wird, besonders, wenn das Futter knapp ist. > Ein Futterkonkurrent weniger!

Unter Hunden gibt es sowas nicht in diesem Sinne. Wenn man ein gut funktionierendes Rudel hat und dort gibts einen Wurf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die erwachsenen Rudelmitglieder den Welpen nichts tun.

Für andere Hunde draußen gilt das nicht. Sind sie gut sozialisiert, tun sie ihrem Welpen wahrscheinlich nichts zu Leide, wenigstens nicht absichtlich. Der verspielte 30kg Labrador, der ihren Hütehund im - für ihn - lustigen Spiel umschüsselt, ist ein genauso großes Problem und die Wahrscheinlichkeit, dass hier Verhaltensprobleme durch auftreten sind sehr groß. 

Fazit: Man sollte die Hunde, mit denen der eigene Welpe Kontakt haben darf gut aussuchen. Nicht jeder erwachsene Hund tut Welpen nichts zu Leide. Auch ein gut sozialisierter Hund kann ihrem Welpen einen gehörigen Schreck einjagen, der sich wie ein roter Faden durch sein restliches Leben zieht. Und erwachsene Hunde finden Welpen oft lästig und haben kein Interesse zum Spielen - oder wann haben sie das letzte Mal Indianer & Cowboy, Pferdchen oder ähnliches mit einem Kind aus voller Überzeugung heraus und aus eigenem Antrieb gespielt???

Quelle: www.hundeschule-canisterra.webnode.com

 


Der will doch nur spielen...


Wohl so ziemlich DER Lieblingssatz aller Hundetrainer und die Frage, wo soll ich da anfangen. Vielleicht im Alltag, der so aussehen könnte:


Man geht mit seinem Hund - oder in meinem Fall mit seinen Hunden - irgendwo spazieren. Entgegen kommt einem jemand mit einem weiteren Hund, der offensichtlich geträumt hat, denn in dem Moment, wo sein Hund, mich entdeckt gibts kein Halten mehr und er stürmt mit rudernder Rute auf mich und mein Rudel zu. Die Rufe des Besitzers nicht wahrnehmend kommt er immer nähr. Da mir klar wird, dass der Besitzer seinen Hund nicht zurückordern kann, stelle ich mich schützend vor meine Hunde - und glauben sie mir, ich will nicht nur meine Hunde schützen - ich mache mich groß und habe den fremden Hund fest im Blick, ich gehe ein paar selbstbewußte Schritte auf den Hund zu und fauche ihn an: "HAU AB! ABER DALLI!" Der fremde Hund überlegt, wenigstens was! Ich mache nochmal einen Schritt auf ihn zu und mache ihn lauter an: "ZACK!! HAUST DU AB!" Er geht, sich immer wieder umschauend zurück zu seinem Besitzer, der mir gleich begegnen wird und es kommt, wie es kommen muss... sichtlich verärgert blubbert er mich an: "Der wollte doch nur spielen. Mussten sie den so erschrecken!?"

Ihr lieben Hundebesitzer da draußen in der Welt, die so oder so ähnlich handeln. Laßt uns bitte mal einiges aufklären:

1. Es geht hier nicht darum, dass wir Eure Hunde nicht mit unseren Hunden Kontakt aufnehmen lassen wollen. Aber ein Kontakt, so wie er oben hergestellt worden wäre (frontal, in vollem Galopp, mit nach vorne gerichteten Körpermerkmalen, IN EIN GESCHLOSSENES RUDEL), wäre sicher alles geworden, aber kein Spiel! Hunde empfinden sowas als frech, besonders, wenn sie souveräne Tiere sind. Im optimalen Fall, hat der Hund nur einen körperlichen Verweis ohne eine Verletzung bekommen, aber das hätte auch anders aus gehen können. Natürlich gibts auch Hunde, die sich davon angesprochen fühlen und mitmachen. Aber das sind bei weitem nicht so viele wie ihr glaubt.

2. Gibt es einfach mal Hunde, die Angst haben, die krank sind, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, mit denen man lange trainiert, damit sie nicht abhauen, einem vertrauen, nicht aggressiv reagieren etc.. So ein Hund wie oben beschrieben, kann das alles wieder kaputt machen!!!!

3. Kann es nicht sein, dass nur, weil ein solcher Hundebesitzer seinen Hund nicht kontrollieren kann und somit nicht gut erzogen hat und ihn aber auch nicht so absichert, dass das nicht passiert, meine Hunde sowas ertragen müssen. Dieses Verhalten eines solchen Hundes ist NICHT das Problem von den Zwangsbespaßten sondern das von dem Hundebesitzer, der seinen Hund nicht kontrollieren kann. Nicht die Personen anmeckern, die ja auch IHREN Hund vor Verletzungen schützen, sondern sich bitte eine gute Hilfe suchen, die dafür sorgt, dass diese unkontrollierte Kontaktaufnahme nicht mehr passiert. 

4. Stellen Sie sich mal vor, sie laufen durch die Stadt und schauen sich Schaufenster an. Plötzlich komme ich, supergut gelaunt um die Ecke (übrigens kennen sie mich nicht und haben mich noch nie zuvor gesehen), ticke ihnen auf die Schulter und erzähle ihnen den neusten Witz. Ich schätze, sie würde sich - wenn ich Glück habe - erstmal fragen aus welcher Anstalt ich entflohen bin, gequält lächeln und versuchen mich dann zu ignorieren. Da ich ja aber nur spielen will, frage ich sie, ob sie mit mir fangen spielen wollen. Sie würden wahrscheinlich verneinen. Während sie weiter gehen und sehr konzentriert versuchen die Schaufensterauslagen zu begutachten, turne, hüpfe und hopple ich weiter um sie rum: "Spielen wir dann ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST?", "NEIN!", "Hm... vielleicht VERSTECKEN oder RÄUBER UND GENDARME?", "NEIN!!!!!!!!! Hau endlich ab!" Wie lange würde es wohl dauern, bis sie die Polizei rufen, mich wegschubsen oder mich sogar hauen?? 
Ich kann das aber nicht verstehen? Warum würden sie aggressiv reagieren? Warum spielen sie nicht einfach mit? Ich bin nett und möchte wirklich nur ein bißchen mit ihnen spielen. 
Sie finden, dass sie ein Anrecht drauf haben, ihren Weg gehen zu können, ohne sich mit den Wünschen von völlig Fremden auseinander zu setzen? Warum dürfen denn das die zwangsbespaßten Hunde nicht? Schon mal drüber nachgedacht?

Ich hoffe, wenn sie das nächste Mal mit ihrem Hund, der nett ist und mit anderen spielen möchte, was wir insgesamt natürlich begrüßen einen anderen Weg wählen:

1. Laufen sie mit offenen Augen durch die Landschaft und wenn sie einen Hund sehen, egal wie weit er weg ist, kontrollieren sie ihren Hund, egal wie.

2. Üben sie einen gut funktionierenden Rückruf mit ihm. 

3. Wenn sie beim anderen Hundehalter angekommen sind, fragen sie doch einfach, ob ein Spiel wohl möglich wäre und seien sie nicht beleidigt, wenn es das nicht ist. Vielleicht sagt ihnen der andere ja sogar, warum das nicht geht und sie werden sehen, es gibt wirklich viele mögliche Antworten.

 

Quelle: http://hundeschule-canisterra.webnode.com

 

 

 


Das machen die alleine aus! 

Neulich bei Wolfens zu Hause...

Familie Wolf geht lustig in Canada spazieren. Mama Wolf, Papa Wolf, Tochter Wolf, Sohnemann Wolf.

Plötzlich, auf einer Lichtung erblicken sie sie. Familie Wolf sieht Familie Wölfchen, ebenfalls bestehend aus Mama Wölfchen, Papa Wölfchen, Tochter Wölfchen, Sohnemann Wölfchen.

Mama und Papa Wolf und Wölfchen setzen sich hin, schauen ihre Kinder an und sagen: "Geht da mal hin und macht das mal unter euch aus..."

Seit Jahren hält sich dieses Gerücht hartnäckig in der Hundewelt. Noch immer gibt es tatsächlich Menschen, die felsenfest davon überzeugt sind, das Hunde irgendwas unter sich klären müssten.

Aber haben Sie diese "Experten" schon mal gefragt, was denn diese Hunde, deren Meinung nach klären? Wenn Sie viel Glück haben, bekommen Sie die Antwort: "Na die Rangordnung! - Eben wer der Stärkere ist!"

So so!! Die Rangordnung. Das ist ja interessant!

Das würde ich dann mal genauer wissen wollen. Die Fragen, die mir da auf einen Schlag einfallen sind:

1. Wie lange dauert es denn, bis Hunde eine Rangordnung ausbilden?

2. Müssen Hunde sich kloppen um eine Rangordnung auszubilden?

3. Ist immer der stärkere Hunde automatisch der Ranghöchste?

Was mir dazu als Antworten einfällt - mal so in die Tüte gehustet:

Soweit ich informiert bin, führt ein Rudel nicht zwangläufig der stärkste Hund, sondern der Schlauste. In freier Wildbahn, sind das sogar oft die sogenannten B-Typen. Hunde oder Wölfe, die ehr zurückhaltend und vorsichtig sind. Diese haben nämlich oft größere Überlebenschancen, weil sie sich nicht alle Nase lang in Gefahr bringen.

Außerdem ist es so, dass die sogenannte Dominanz nur dann entstehen kann, wenn der RANGNIEDRIGERE, akzeptiert, dass der vermeintlich Ranghöhere freieren Zutritt zu mehr Ressourcen hat. Das schließt aus, dass in einem Kampf, wo einer den anderen zwingt, runterdrückt, draufhaut, umschmeißt und sich knurrend und Zähne fletschend drüber stellt, hier eine einvernehmliche Ranghöhe entsteht. Es sei denn, der der unten liegt, akzeptiert dies. Die Frage ist, wie lange. Denn wer will schon einen Chef, der drauf haut?

Ranghohe Hunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie schlau sind. Sie kennen gute Jagdgründe, sie kennen die besten Wege, sie bringen ihr Rudel sicher von A nach B und beschützen es, wenn es nötig ist. Man sieht hier ziemlich deutlich, dass es eine sehr verantwortungsvolle und anstrengende Aufgabe ist, ein Rudel zu führen.

Aber mal zurück zu unseren beiden Wolfsfamilien. Das Szenario, was wir hier aufgeschrieben habe, ist das, was eigentlich Unwissende immernoch propagieren. Der Mensch = Mama und Papa Wolf, der das Rudel eigentlich führt, schickt seinen Hund, um mit einem wildfremden Hund IRGENDWAS zu klären. Hier sind so viele Denkfehler drin, dass wir Knoten im Gehirn bekommen, wenn wir da nur drüber nachdenken.

Niemals würden Mama und Papa Wolf eine brenzlige Situation von ihrem Nachwuchs klären lassen. Schwierige Situationen klärt immer der, der das Rudel anführt. Aber was klären die denn da? Eine Rangordnung?? Sicher nicht. Wenns hoch kommt, wird hier vielleicht über ein Territorium gestritten. Ein Territorium, welches ja ein Hund so nur in Rudelformation "besitzen" könnte. Eigentlich darf ers ja freundlicherweise mitbenutzen - ist nämlich meins!! Und da läßt der Mensch seinen "rangniederen Hund" (übrigens sind das auch die, die ständig auf der Dominanzschiene reiten alla zuerst durch die Tür, der Hund darf nicht auf Sofa und der Mensch muss immer vor dem Hund essen - ne is klar!) ja was denn nun klären?? Rangordnung? Warum? Die leben nicht in einem Rudel. Was gibts da also zu klären? Selbst wenn, würden sie das nicht so machen, es sei denn, sie wollen sich einfach kloppen. Ein souveräner Hund hat das nicht nötig! Also verhackstücken die irgendwas anderes: Mein Territorium! Dein Territorium! Meine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Deine Leckerchentasche an Herrchens Hose! Mein Herrchen! Dein Herrchen! Die Frage ist, was soll das bringen?

Territoriumfrage geklärt? Wie denn? Wäre sie geklärt, würde der andere dieses Territorium in der Form nicht mehr betreten. Blöd, wenn er von seinem Besitzer quasie dazu genötigt wird.

Ressourcenfrage geklärt? Wohl kaum! Oder haben Sie Ihre Leckerchentasche dann schon mal dem Gewinnerbesitzer gegeben oder sind bei dem mit eingezogen? Wozu also das Ganze?

Was lernt der Hund in diesen Situationen?

Oh... einiges und sicherlich schneller, wie so manch anderes!

Er lernt, dass man sich auf Herrchen und/oder Frauchen nicht verlassen kann. Die helfen einem nicht, wenn man auf die Hucke bekommt, sondern stehen da und halten maulaffenfeil. Im Umkehrschluss wird der Hund in Zukunft glauben, dass er alle Situationen zu klären hat. Das macht Spaß an der Leine und auch ohne!

Hormonell gesehen, könnte ich mir so einen sogenannten "Gewinner" trainieren, wenn er tatsächlich oft oder fast ausschließlich gewinnt. Denn in dieser Situation gibts einen Hormoncocktail, der sich gewaschen hat. Lauter Glückshormone und Hormone, die dafür sorgen, dass sich das erlebte schnell verschaltet, somit ist das Verhalten beim nächsten Mal nicht nur schneller abrufbar in entsprechenden Situationen, sondern der Hund WILL dann auch in dieser Situationen, weil er ja das geile Gefühl wieder haben will. Es ist super einen trainierten Gewinner zu haben. Das muss man nur lange genug machen und man kann den nicht mehr mit anderen Hunden zusammen laufen lassen. Besonders gut klappt das übrigens, wenn man schon einen Welpen hat, der immer wieder andere Hunde platt macht.

Und ist Ihnen schon mal aufgefallen, welche Leute das sagen? Das mit dem: Das machen die unter sich aus!?

Mir ist noch keiner mit einem puscheligen kleinen Bolonka Zwetna begegnet, der das gerufen hat. Das sind nämlich immer die Leute, die genau wissen, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ihr eigener Hund etwas abbekommt! Im Übrigen sind es fast immer die Leute, die schon seit 60 Jahren Hunde haben - blöd, wenn man so viel Zeit hatte, aber doch nichts dazu gelernt hat!

Was also tun?

Rechtlich ist es so, dass jeder, der seinen Hund von der Leine läßt im Prinzip fahrlässig handelt. Ein Tier bleibt ein Tier und niemand kann immer zu 100% vorher sagen, was es tut. Das bedeutet schon mal, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Recht sind, besonders, wenn Ihr Hund an der Leine ist, sehr hoch ist.

Niemand kann Sie zwingen, dass Sie Ihren Hund an einen fremden lassen oder umgekehrt und noch mehr. Was wenn Sie Angst hatten? Um sich, um Ihren Hund? Und grade bei dem Spruch: "Das klären die unter sich!" sollte man Angst haben. Sie dürfen sich, Ihre Unversehrtheit, Ihren Hund und dessen Unversehrtheit verteidigen. Das nennt man Gefahrenabwehr bzw. Notwehr und dieses Recht haben Sie. Sie dürfen alles benutzen, was Ihnen zur Verfügung steht und angemessen ist.

Im Übrigen ist es so, dass Ordnungsamt mittlerweile ehr kein Auge mehr zudrückt, wenn Anzeige erstattet wird, weil Sie von einem möglicherweise gefährlichen Hund angegriffen wurden.

Was vorab immer hilft ist, wenn der Hund ne schicke (imaginäre) ansteckende Krankheit hat. Pilz ist immer schick! Gegen den kann man nicht impfen, der ist auch auf den Menschen übertragbar und es DAUUUUUERT, bis der weg ist. Niemand will Pilz! Versuchen Sie es mal. Grade die Unbelehrbaren bekommt man immer mit: "Kontakt?? Oh, ich weiß nicht. Meine hat nen ansteckenden Hautpilz und soll keinen Kontakt zu anderen Hunden haben. Wollen sie das wirklich? Ich hatte den auch. Hat acht Wochen gedauert, den wieder los zu werden. Das hat gejuckt wie Hölle sag ich ihnen!"

Denn eines können wir Ihnen fast schon versprechen: Diskutieren bringt da nichts!!

Also, wenn Sie mal wieder jemandem begegnen, der möchte, dass die Hunde irgendwas klären... Sie können versuchen ihn aufzuklären, wenns nichts bringt... PILZ!!!

 

Verfasserin: Jennifer Gutmann, HVZ CANISTERRA e. V. www.canisterra.de Quelle: http://www.canisterra.de/000000a09b13e152f/000000a0b2138203f/index.html Foto: Outdoorsman

 
 

 


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